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GRRolm ~ ceased ressources

Paliano, Italien, 2022
Video, Installation, Objekte, Fotografie

GRRolm ist eine multimediale Arbeit, die sich mit den Ressourcen Sand und Wasser auseinandersetzt. Multiperspektivisch und regional werden der Rückgang von Ressourcen und Lebensraum, deren Wiedergeburt, sowie ein Interspecies Shift miteinander in einer Erzählung verwoben.
Colleferro ist ein kleiner Ort südlich von Rom. Die Fabrik von Italcementi ist das erste, was bei der Ankunft am Bahnhof auffällt. Wie ein vieltürmiges Schloss ragt sie weit über den Ort hinaus. Die Herstellung von Beton ist verantwortlich für 9 % aller menschengemachten CO2-Emissionen. Dies entspricht dem 3- bis 4-fachen des gesamten Luftverkehrs. Jährlich werden weltweit 40 Milliarden Sand zur Herstellung von Beton verwendet.
Wasser und Sand die wichtigsten Bestandteile für die Betonherstellung, gleichzeitig sind beide endliche Ressourcen.

GRRolm zeigt ein Triptychon von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Jede Zeitdimension greift in die andere, beeinflusst diese. Unsere Vergangenheit kann schon bald mögliche Zukunft werden, wo ein artenübergreifendes Miteinander entscheidend wird für unser Überleben.
Die Gegenwart konfrontiert multimedial mit dem Ist-Zustand. Eine App, die Portraits zu Steinstatuen werden lässt, Fotografien verfallener Treibhäuser und abgebrannter Waldgebiete aus der Umgebung, eine Videoarbeit, in welcher die Betonfabrik und deren Sandgruben neben Bilder von Sandstrände, Gemüseplantagen und Waldbrände gestellt werden. Dazwischen ein Fluss, seine Verschmutzung und die katastrophalen Auswirkungen auf die Bevölkerung sind ihm nicht anzusehen. Die Vergangenheit hat viel zu erzählen über diese ruhigen Bilder. Begriffe wie frac sand und peak sand sind längst in der Gesellschaft angekommen, gleichzeitig sind sie schwer zu fassen, scheinen doch Wasser und Sand im Überfluss vorhanden.

Die Zukunft ist dystopisch. Menschen können nur noch unter der Erdoberfläche leben. In an Mithräen erinnernden Räumen versammeln sich die überlebenden Menschen, beten Wasserquellen und Olme an, in der Hoffnung, der eigenen Spezies ist die Anpassung an die sich verändernden Lebensumstände möglich.

Die Videoaufnahmen sind in Paliano, Colleferro, Sezze, Spiaggia La Bufalara und deren Umgebung entstanden.